Der Chinchilla

Der Chinchilla ist ein Nagetier und gehört zur Familie der Chinchillas (Chinchillidae). Er stammt aus dem westlichen Südamerika und kam dort früher vom Bergland bis zur Küste vor. Seines weichen Pelzes wegen wurde er aber im grossen Massstab bejagt und beinahe ausgerottet. Heute leben nur noch wenige Chinchillas in den relativ kahlen Bergregionen von Chile. Diese Gegenden entsprechen nicht dem natürlichen Habitat der Tiere, doch nur in diesen menschenleeren Regionen überlebten Populationen der scheuen Tiere.

Mit seinen grossen Ohren, dem langen buschigen Schwanz und seiner springenden Fortbewegung erinnert der Chinchilla an Kaninchen und Eichhörnchen. Die Vorderbeine und Vorderpfoten sind kurz, die Hinterbeine und Hinterpfoten dagegen lang und kräftig. Dieser Körperbau begünstigt seine bevorzugte Fortbewegungsart, das Springen. Der Chinchilla ist ausschliesslich nachtaktiv, deshalb sind seine Augen und Ohren verhältnismässig gross. Die Weibchen sind mit einer Kopf-Rumpflänge von 22 bis 38 cm (Schwanz 12 bis 18 cm) grösser als die Männchen. Weibchen wiegen bis zu 800 g, Männchen nicht über 500 g.

Chinchillas sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich vor allem von Gräsern, Früchten, Blättern und Rinden. Auch die fleischigen Teile von bestimmten Kakteen stehen auf ihrem Speiseplan. Die nachtaktiven Tiere ziehen sich tagsüber in Felshöhlen zurück. Zur Fellreinigung baden Chinchillas regelmässig in feinem Sand.

Freilebende Chinchillas leben in grossen Kolonien von 100 und mehr Tieren. Weibchen reagieren aggressiv aufeinander und halten deshalb Abstand. Es kommt aber auch zu aggressivem Verhalten gegenüber Männchen. Wenn das Weibchen empfängnisbereit ist, paart es sich mit einem Männchen und wirft nach 111 Tagen 1 bis 6 Junge. Diese werden 6 bis 8 Wochen gesäugt. Im Alter von 6 bis 7 Monaten werden die Tiere geschlechtsreif. Chinchillaweibchen können ein- bis zweimal jährlich werfen. Sie können über 10, in menschlicher Obhut sogar über 20 Jahre alt werden.