Verarbeitung
 

Alles andere als ein Naturprodukt

Die Problematik hört nach dem Tod der Pelztiere nicht auf. Die Verarbeitung von Pelz ist aufwändig und die verwendeten Hilfsmittel belasten Umwelt und Bevölkerung. Pelz ist deshalb nicht nur ein tierschützerisches, sondern auch ein ökologisches Problem.

 

Häuten (Fellen/Pelzen)

In Mitteleuropa erreichen die am häufigsten in Farmen gezüchteten Pelztiere, Fuchs und Nerz, ihre Fellreife in den Monaten November und Dezember. Die zum Pelzen bestimmten Tiere bekommen bereits einen Tag vorher kein Futter, damit das Fell beim Töten nicht durch Kot und Harn verschmutzt wird. Das Fell wird im Idealfall abgezogen, wenn der Tierkörper abgekühlt und die Leichenstarre eingetreten ist. Da eine Pelzer-Kolonne möglichst viele Tiere pro Zeiteinheit verarbeiten muss, werden nicht selten noch lebende Tiere gehäutet.

 

Entfetten

Die Pelze werden an einer Entfettungsmaschine oder am Entfettungskegel von der an der Hautseite der Felle befindlichen Fettschicht befreit. Das überschüssige Fett ist eine Folge der Überfütterung und der Bewegungsarmut der eingesperrten Tiere. Das anfallende Fett wird teilweise industriell weiterverarbeitet.

 

Gerben

Etwa 140 Arbeitsschritte sind nötig, um das Fell eines Tieres haltbar, weich und seidig und das Leder geschmeidig zu machen. Bei der Gerbung und der darauf folgenden Zurichtung der Pelze (Spalten, Falzen, Färben, Pigmentieren etc.) werden bis zu 100 – teilweise hochgiftige – Chemikalien verwendet. In Herkunftsländern von Billigpelzen fehlen entsprechende Gesetze und Verordnungen. Regelmässig kommt es dort daher zu Vergiftungen der Bevölkerung und der Gewässer. Aber auch die fertigen Produkte können die Gesundheit gefährden.

 

Pelzindustrie

Pelzverarbeitung
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