Der Sumpfbiber in der Farmhaltung

In einigen Farmen werden Sumpfbiber in Betonbuchten von 2 x 6 bis 8 m gehalten, was also 12 bis 16 m² Grundfläche entspricht. Darin befinden sich 4 Unterschlupfe und eine Badegelegenheit mit fliessendem Wasser. Meist leben in so einer Betonbucht 5 bis 8 Weibchen und ein Männchen. Die Ausmasse der Gehege sind nicht artgerecht und entsprechen ungefähr 3 bis 6% der üblichen Reviergrösse. Zu den natürlichen Bedürfnissen des Sumpfbibers gehört auch das Graben von Erdhöhlen. Der betonierte Boden verunmöglicht dies. Obwohl die Betonbuchten eine Badegelegenheit aufweisen, sind diese für die Bedürfnisse des Sumpfbibers viel zu klein. Die Tiere können sich hier höchstens abkühlen, richtiges Schwimmen wie in der natürlichen Umgebung ist nicht möglich. Unzureichende Pflege und Reinigung der Betonbuchten führt oft zum Ausbruch ansteckender Krankheiten, an denen in kurzer Zeit eine grosse Anzahl der Sumpfbiber stirbt.

In anderen Farmen werden die Sumpfbiber in den gleichen Standardkäfigen wie Füchse oder Nerze gehalten. Dies ist namentlich in Ländern der Fall, wo keine oder nur ungenügende gesetzliche Vorgaben für die Tierhaltung existieren. Es ist einsichtig, dass diese Haltung nicht artgerecht ist, insbesondere, weil die Sumpfbiber hier keinen Zugang zum Wasser haben. Ausserdem weisen die Käfige Drahtgitterböden auf und sind nicht strukturiert. Die Drahtgitterböden führen zu Verletzungen und Deformierungen der Pfoten. Wie bei allen Tieren führt die eintönige und reizlose Umgebung ohne Möglichkeit, die natürlichen Verhaltensweisen auszuleben, auch beim Sumpfbiber zu verschiedensten Verhaltensstörungen.

In Pelztierfarmen werden die Sumpfbiber regelmässig aus den Gehegen genommen, zum Beispiel für Zucht, Pelzmessung, Medikamentengabe, Käfigwechsel und anderes. Dies verursacht enormen Stress und Panik. Im Alter von 7 bis 8 Monaten werden die Jungen geschlachtet. Meist sind die Weibchen dann bereits trächtig.