Biologie und Verhalten
 

Der Amerikanische Fichtenmarder

Der Amerikanische Fichtenmarder ist ein Raubtier und gehört zur Familie der Marder (Mustelidae). Sein Verbreitungsgebiet zieht sich von Neufundland und Neuschottland im Osten und Alaska im Westen bis nach Kalifornien. Sein Bestand hat durch intensive Bejagung und Zerstörung des Lebensraums stark abgenommen, er gilt jedoch noch nicht als bedrohte Art.

 

Der Fichtenmarder ähnelt stark unserem einheimischen Baummarder. Er ist lang und schlank und besitzt grosse Augen, "Katzenohren" und lange gebogene Krallen. Sein langhaariges, glänzendes Fell ist grau im Kopfbereich, dunkelbraun oder schwarz an Beinen und Schwanz und hellbraun am Rücken. An der Brust trägt er einen hellen Fleck. Die Männchen erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 36 bis 45 cm mit einem Schwanz von 15 bis 23 cm. Ein ausgewachsenes Männchen wiegt zwischen 1,0 und 1,5 kg. Die Weibchen sind um ein Drittel kleiner. Fichtenmarder können bis zu 9 Jahre alt werden.

 

Als typischer Waldbewohner bevorzugt er dichte Nadelwälder. Dort findet er Unterschlupf in hohlen Bäumen, Felsspalten und von anderen Tieren verlassenen Erdbauen. Ein grosser Teil seines Lebens spielt sich auf den Bäumen ab. Er ist ein flinker Kletterer. Der wendige Körper und die langen kräftigen Krallen leisten ihm dabei gute Dienste. Auch seine Duftmarken setzt er in den Bäumen ab, um damit sein Revier zu markieren. Die Reviergrössen sind sehr unterschiedlich und richten sich nach Habitat und der vorhandenen Nahrungsmenge. Auch im und am Wasser fühlt er sich wohl. Fichtenmarder halten keinen Winterschlaf, sie sind ganzjährig aktiv. Es ist sehr schwierig, die scheuen Waldbewohner in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

 

In seiner Ernährung ist der Fichtenmarder sehr anpassungsfähig. Der grösste Teil seiner Nahrung besteht aus Kleinnagern und Eichhörnchen. Gelegentlich frisst er aber auch Vögel, deren Eier und Nestlinge, Beeren und Früchte. Seine Beute tötet er mit einem gezielten Nackenbiss. Mit seiner bevorzugten Beute, dem Eichhörnchen, liefert er sich wilde Verfolgungsjagden in den Bäumen. Fichtenmarder sind vorwiegend nachtaktiv. Sie jagen aber auch gelegentlich tagsüber, wenn Beutetiere vorhanden sind.

 

Fichtenmarder sind Einzelgänger und begegnen sich nur während der Paarungszeit von Juni bis August freundlich. Die Paare finden durch die gesetzten Duftmarken zueinander. Nach der Paarung im Hochsommer verharren die befruchteten Eizellen in der so genannten Keimruhe. Sie werden erst Ende Januar bis Mitte Februar in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet. Ende März, Anfang April wirft das Weibchen 1 bis 5 Junge. Ungefähr 42 Tage werden sie gesäugt und erreichen dann in kurzer Zeit ihre endgültige Grösse. Im Alter von 15 bis 24 Monaten sind sie geschlechtsreif.

 

Leichtfüssiger Jäger

Fichtenmarder
© shadoflamex / flickr.com
 

Weitere Informationen

Wunderschöne Fotos und kurze Videos über Fichtenmarder in der freien Natur finden Sie hier:

 

ARKive video - American marten - overview

 

Buch-Tipp

  • Marder, Iltis, Nerz und Wiesel
    Kleine Tiere - grosse Jäger
    Marchesi, Paul / Mermod, Claude / Salzmann, Hans C.
    ISBN 978-3-258-07465-8