Labels – unproblematisch?
 

Im Zweifelsfall pelzfrei

Labels könnten für verantwortungsbewusste KonsumentInnen eine echte Hilfe sein. Wie in anderen Bereichen auch, ist es oftmals schwierig, sich im Labeldschungel zurecht zu finden. Denn je nach Herkunft des Labels steht es tatsächlich für tiergerechte Produkte oder es ist ein trickreicher Schachzug zur Verschleierung der Produktionsmethoden. Wem das Tierwohl wirklich am Herzen liegt, dem bleibt letztlich nur die Lösung, pelzfrei einzukaufen.

 

Top! – Pelzfrei Einkaufen

Die Fur free alliance hat ein Label entwickelt, das Kleiderläden, Modemarken und Boutiquen verwenden dürfen, wenn sie auf Echtpelz verzichten. Wo ein schlafendes Füchslein mit dem Schriftzug "Hier wird kein Tierpelz verkauft" am Eingang prangt, können Tierfreunde also sicher sein, mit ihrem Kauf nicht die Tierquälerei in der Pelzindustrie zu unterstützen. Im Herbst 2014 stehen auf der Schweizer-Liste 73 Marken bzw. Anbieter. Pelzfrei Einkaufen ist also möglich.

 

Hilfreich – Deklarationspflicht in der Schweiz

Seit 1. März 2013 müssen Pelze und Pelzprodukte, die in der Schweiz an Konsumentinnen abgegeben werden, eindeutig deklariert werden, Vorschriftsgemäss muss angegeben werden: Wissenschaftlicher und zoologischer Name der Tierart von der das Fell stammt. Zudem muss die Herkunft und die Gewinnung des Felles deklariert werden. Dabei soll ersichtlich sein, ob das Tier mit oder ohne Fallen gejagt wurde (Wildfang) beziehungsweise wie es während der Produktion gehalten wurde. Kann keine eindeutige Aussage gemacht werden sind die Kleidungsstücke wie folgt zu kennzeichnen: „Kann aus Fallenjagd oder Jagd ohne Fallen oder aus jeder möglichen Haltungsart, insbesondere auch aus der Käfighaltung, stammen“. Aber Achtung: Praktisch alle pelzprodukte, die in der Schweiz angeboten werden, stammen aus grausamer Käfighaltung. Jeder Verkäufer von Pelzprodukten ist zu dieser Deklaration gesetzlich verpflichtet

 

Wenig hilfreich – Label des IFTF

Der Internationale Pelzhandelsverband (IFTF) hat Richtlinien für die Kennzeichnung von Pelzprodukten herausgegeben. Ein gut sichtbares Etikett soll Auskunft geben über die Tierart mit der wissenschaftlichen Artbezeichnung in Lateinisch, Englisch und der Landessprache. Daneben soll es Pflegehinweise und den Namen des Herstellers enthalten. Gerade bei Accessoires und Kleidern mit Pelzbesatz fehlen solche Etiketten jedoch. Die Art der Produktion fehlt ebenso wie die Herkunft des Fells, womit es sich lediglich um eine unbrauchbare Pseudo-Deklaration handelt.

 

Flop! – Label OA "aus gesicherter Herkunft"

Mit der Marke "Origin Assured" hat der IFTF zusammen mit American Legend Cooperative, Saga Furs, Kopenhagen Fur und North American Fur Auctions und Fur Harvester Auctions ein Label eingeführt, das die Herkunft des Pelzes belegen soll. Es sei die wichtigste Initiative des Pelzhandels seit Jahren, so die Website der Gründer. Das Label existiert für Pelze von Farmtieren (Origin Assured Farmed Fur) und von Tieren aus Jagd (Origin Assured Wild Fur) und ist freiwillig.

OA soll beim Konsumenten Vertrauen schaffen und versichern, dass der Pelz aus einem Land stammt, in dem nationale oder regionale Verordnungen oder Standards bei der Pelzproduktion in Kraft sind. Für dieses Label wird im grossen Stil geworben: "Buying Origin Assured furs removes a lot of questions for a customer. It allows her to buy fur with confidence." Dieses Label täuscht Seriosität und staatliche Kontrolle vor und tut so, als würden Pelztiere "human" gehalten und getötet. OA ist deshalb keine Empfehlung, sondern ein Täuschungsmanöver. Fraglich ist, ob es sich nach Schweizer Recht nicht sogar um unlautere Werbung handelt.

 

SwissRedFox

Mit der Kampagne Swiss Red Fox bewirbt der Schweizer Pelzfachverband eine Herbstkollektion von Pelzmode aus gejagten Schweizer Rotfüchsen. Die Kampagne wird damit begründet, dass jährlich in der Schweiz bis zu 40'000 Füchse erlegt werden müssten, um den Fuchsbestand gesund zu erhalten und das natürliche Gleichgewicht zu wahren. Diese Begründung ist wildbiologisch sehr fragwürdig und wissenschaftlich unnsinnig. Bei "Swiss Red Fox" handelt es sich somit um ein Ablenkungsmanöver, um von der tierquälerischen Pelztierhaltung in Farmen abzulenken. Denn auch die Kürschner des Schweizerischen Pelzfachverbands verarbeiten zur Hauptsache Felle aus Farmhaltung.

 

Nur pelzfrei macht Sinn

 
  • Auf der Webseite Fur Free Retailer finden Sie alles Wichtige zur Vermeidung des Tierqual-Produktes Pelz
  • Mitteilung des Pelzfachverbands zum OA-Label
  • Webseite, welche darüber informiert, woher Origin-Assured Pelz wirklich stammt