Der Marderhund
Der Marderhund gehört als Vertreter der Hundeartigen (Canidae) zu den Raubtieren. Er erreicht eine Körperlänge von 50 bis 60 cm, eine Schulterhöhe von etwas über 20 cm und nach der Mästung vor der Winterruhe ein Gewicht von bis zu 7,5 kg. Mit seiner gedrungenen Gestalt und seiner Gesichtsmaske gleicht er dem Waschbären, mit dem er aber nicht näher verwandt ist. Ursprünglich stammt der Marderhund aus Ostsibirien, Nordchina, Nordvietnam, Korea und Japan. Nachdem er aber im letzten Jahrhundert von der Pelzindustrie in den europäischen Teil der Sowjetunion eingeführt wurde, hat er sich in Nord-, Ost- und Mitteleuropa, neuerdings auch in der Schweiz, verbreitet.
Der Marderhund lebt bevorzugt in Wäldern, an Waldrändern oder in Gegenden mit dichtem Unterholz. Idealerweise hat er dabei auch Zugang zum Wasser. Er ist nachtaktiv und nutzt tagsüber natürliche Unterschlupfe. Die Grösse des bewohnten Gebiets reicht von 0,26 bis 20 km². Er ist nicht territorial, das heisst, er verteidigt die Grenzen seines Wohngebiets nicht gegen fremde Artgenossen. Vielmehr geht er diesen aus dem Weg. Bei seinen Streifzügen findet er sich überwiegend dank seines ausgezeichneten Geruchssinns zurecht. Marderhunde halten einen Winterschlaf. Dieser ist aber nicht unbedingt notwendig und hängt einerseits von der Wintertemperatur, andererseits von der Menge des angefressenen Winterspecks ab.
Ihr Speiseplan ist sehr vielfältig. Als Allesfresser ernähren sie sich von kleinen Nagetieren, von Eicheln, Beeren, Früchten und vielem mehr. Der Marderhund kann aber auch schwimmen und tauchen und dabei Fische erbeuten.
Marderhunde leben einzeln, in Paaren oder in Kleingruppen. Die Kommunikation zwischen Gruppenmitgliedern oder fremden Artgenossen erfolgt durch Körpersprache und das Markieren mit Kot und Urin. Die Paarungszeit dauert von Januar bis März. Nach zirka 9 Wochen wirft das Weibchen im dichten Unterholz oder einer Höhle durchschnittlich 5 bis 7 Junge, die 5 Wochen lang gesäugt werden. Die Eltern kümmern sich gemeinsam um die Jungenaufzucht.
